Modellbahnhersteller verwenden mitunter kleine Filzlappen, um Modelle sicher einzupacken. Diese Filzlappen sollen Schäden verhindern – das klappt natürlich nur, wenn die Lappen an der richtigen Stelle sitzen.
An der falschen Stelle können Sie sogar Schäden verursachen.
Dieser Anblick bot sich mir kürzlich nach dem Öffnen eines Pakets:
Die roten Ellipsen zeigen an, wo die Filzlappen Lackschäden verhindern sollen. Die grünen Ellipsen zeigen an, wo die Filzlappen untergebracht waren.
Hier sieht man den Filzlappen – und die Kupplungsaufnahme, die vom Filzlappen nach unten gezogen wurde. Dieses Problem ist seit langem bekannt: beim Zuklappen der Seitenteile kann der Filzlappen die Kupplung nach unten ziehen und dabei die Kupplungsaufnahme oder die Kupplung beschädigen. Besonders ärgerlich ist dies bei Loks mit „Digitalkupplungen“ (bei Märklin als Telex-Kupplungen bekannt), weil die Kupplungen teuer sind und die Kupplungsaufnahmen nur mit Lötarbeiten gewechselt werden können.
Seit langem bekannt, aber anscheinend noch nicht allen Verpackern bewusst: Filzlappen so positionieren, dass sie die Lokfront abdecken (bei den meisten Modellen sollte die Dachkante über den Führerstandsfenstern und die lackierte Lokfront bedeckt sein) und die Kupplungen gar nicht berühren.
Tipp: Oft sind Kartonstücke in der PET-Hülle, so auch hier. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Kupplung mittig steht. Eine schräg stehende Kupplung kann auch von dem Kartonrahmen beschädigt werden. Falls der Kartonrahmen nach unten verrutscht ist, kann auch dies Schäden an der Kupplung verursachen.
Die andere Seite der Lok – auch hier zeigt die Kupplung steil nach unten.
Die Lok auf dem Gleis. Auf der Weiche bleibt der Entkupplungshaken an den Punktkontakten hängen. Auf dem oberen Bild sieht man, wie der Entkupplungshaken auf dem Punktkontakt aufliegt – der Kupplungsbügel ist dadurch deutlich angehoben.
Die andere Kupplung – auch hier liegt der Entkupplungshaken auf dem Punktkontakt auf, der Bügel wird aber nur wenig angehoben.
Das letzte Bild (oben) zeigt die ausgebauten Kupplungsaufnahmen. Lange, dünne Kunststoffkonstruktion, leicht nach unten gebogen. Jede Kupplung hat oben zwei kleine Krallen, die die Kupplung auf der korrekten Höhe halten sollen. Bei beiden Aufnahmen sind beide Krallen angeknackst, besonders gut sichtbar bei der linken Kupplungsaufnahme.