Hier nun die Beschreibung, wie ich Taschenkontrollen bei Norma, Rewe und Aldi erlebt habe. Taschenkontrollen bei Netto Markendiscount bekommen einen eigenen Beitrag im dritten Teil.
Es gibt auch noch andere Ketten wie Lidl, Kaufland, Penny und Edeka – die tauchen hier nicht auf, weil ich dort nie mit Taschenkontrollen belästigt wurde.
Norma
Die erste Taschenkontrolle in diesem Jahrtausend ereilte mich bei Norma. Ich hatte zwar aus den ’80er-Jahren noch im Hinterkopf, dass ich Taschenkontrollen nicht zulassen muss. Aber ich hatte ja nichts zu verbergen, also den Stoffbeutel aufgemacht, ein schneller Blick von oben, Angelegenheit erledigt.
Anschließend habe ich im Internet recherchiert und die Bestätigung gefunden, dass ich nicht verpflichtet bin, meine Taschen zu öffnen.
Dies hat mir dann auf Nachfrage auch die Bereichsleiterin von Norma in einer netten und höflichen E-Mail bestätigt.
Bei der nächsten Taschenkontrolle habe ich dann „Nein“ gesagt. Als die Kassiererin dann diskutieren wollte, habe ich mich auf die Bereichsleiterin berufen und die Angelegenheit war beendet. Danach bin ich nie wieder bei Norma zur Taschenkontrolle aufgefordert worden.
Bei Norma habe ich einmal miterlebt, wie ein Ladendieb überführt wurde. Das Diebesgut war im Hosenbein versteckt. Wer Ladendiebe erwischen will, muss sie beim Gang durch die Regale beobachten, denn die Taschenkontrollen geben keine Sicherheit.
Hit
Die Taschenkontrolle bei Hit entsprach dem bei mir besonders unbeliebten Standardschema: Keine Begrüßung, kein „bitte“, sondern direkt mit „Darf ich mal in die Tasche schauen“ angefangen. Mein „Nein“ wurde ignoriert, die Frage wurde wiederholt und nach meinem zweiten „Nein“ durfte ich meinen Artikel bezahlen und gehen.
Ist schon ein paar Jahre her, aber dieser Besuch bei Hit ist mir nachhaltig negativ in Erinnerung geblieben. Dies war mein aktuell letzter Einkauf bei Hit und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Taschenkontrollen sollen Ladendiebe abhalten, haben aber manchmal unerwünschte Nebenwirkungen.
REWE
Die erste Taschenkontrolle bei REWE verlief „normal“: Der Kassierer ignorierte mein erstes „Nein“ und wiederholte die Frage, beim zweiten Mal hat er mich dann in Ruhe gelassen. Finde ich grob unhöflich.
Die zweite Taschenkontrolle war etwas lustiger. Auf mein „Nein“ sagte der Kassierer, dass es seinen Chef rufen müsse, was ich mit Schulterzucken quittierte. Der Chef wurde dann per Lautsprecherdurchsage herbeigerufen und mit „Hey, Chef, der lässt mich nicht in die Tasche gucken, was soll ich machen?“ angesprochen, woraufhin er sagte: „Einfach gehen lassen.“
In letzter Zeit wurden bei REWE die Taschenkontrollen intensiviert. Einmal hörte ich, wie eine Kassiererin einen anderen Kunden mit „Ich muss mal in Ihre Tasche schauen“ ansprach. Personal, das mir mit „Ich muss mal …“ kommt, muss damit rechnen, dass ich laut werde. Von der Rechtslage her müssen die gar nichts, die dürfen nur fragen. Und dass am besten höflich.
ALDI SÜD
An der Kasse wurde ich mit „Darf ich mal in die Tasche schauen?“ angesprochen, natürlich ohne Gruß und ohne „bitte“. Ich sagte natürlich „Nein“.
Daraufhin wurde ich ernsthaft aufgefordert, zukünftig meine Tasche draußen zu lassen. Ein unsinniger Vorschlag, da die wenigen Schließfächer ständig belegt sind. Die Kassiererin berief sich auf die Aushänge, die überall zu finden seien. Die hatte sie anscheinend selber nicht gelesen, denn es gab zwar Aushänge, die unverbindlich um Nutzung der Einkaufswagen baten, aber keine Aushänge sprachen gegen das Mitführen von Taschen.
Eine Beschwerde über das Kontaktformular im Internet führte zunächst nur zu einer sinnlosen Antwort, die nicht auf mein Anliegen einging.
Auf Nachfrage gab es dann immerhin eine etwas klarere Antwort: „Wir bitten lediglich den Kunden die Tasche zu öffnen und hoffen auf Kooperation, selbstverständlich kann dies verweigert werden.“
Eine Bitte sollte Worte wie „bitte“ enthalten – und wenn man sich nach dem Verweigern eine Litanei anhören muss, dann ist das auch nicht höflich.
Weitere „Bitten“ hat es nicht gegeben.